Giardia intestinalis kommt bei einer Vielzahl von Wirbeltieren vor und ist bei Jungtieren unter einem Jahr der häufigste Erreger von Endoparasitosen. ESCCAP hat die Hinweise zur Diagnostik, Therapie und Prävention von Giardien innerhalb der Empfehlung Nr. 6 („Bekämpfung von intestinalen Protozoen bei Hunden und Katzen“) überarbeitet.

Leishmania-Infektionen können bei Hunden (und z.T. bei Katzen) zu chronischen, schweren Erkrankungen führen, die unbehandelt tödlich verlaufen. Strassenhunde, streunende Katzen oder Tiere aus Tierheimen in Feriengebieten mit nach Hause zu bringen oder von Tierschutzorganisationen, die sie in die Schweiz importieren, zu übernehmen, ist sehr riskant.

Wurmerkrankungen können für Ihre Haustiere gefährlich sein und ein Gesundheitsrisiko für Sie und Ihre Kinder darstellen (Zoonose).

Leishmaniose, Babesiose, Herzwürmer und Co: Worauf muss getestet werden? Was sagen die Tests aus?

Viele Organisationen vermitteln Hunde aus südlichen Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien oder der Türkei in die Schweiz. Manche Urlauber entschliessen sich aber auch, einen streunenden oder einen zugelaufenen oder gekauften Hund, den sie vor Ort in ihr Herz geschlossen haben, aus den Ferien mit nach Hause zu bringen.

Virbac plus Literaturservice

Interview mit
PD Dr. Manuela Schnyder/Dr. Jean C. Pfister
Hunde, 11/13

In Bezug auf den in der Aargauer Zeitung und andernorts erwähnten Parasitologie-Test „Wurm-Check“ halten wir Folgendes fest, auch nach ersten zusätzlichen Informationen, welche wir von der Firma per E-Mail erhalten haben:

 

  • Wir konnten an keiner Stelle, weder auf der Homepage von Microstech AG (www.microstech.com/services/produkte/wurmcheck.html) noch in der wissenschaftlichen Literatur, eine Evaluation des angepriesenen Tests „Wurm-Check“ finden. Dementsprechend ist es uns auch nicht möglich zu sagen, was der Test effektiv leisten kann.
  • Der angepriesene Test „ Wurm-Check“ soll auf DNA-Analytik basieren (die Methode wurde auf unsere Anfrage nicht präzisiert), und dieses Vorgehen sei präziser und sicherer. Hierzu werden jedoch keine Vergleichsstudien erwähnt. Wir wissen aus zahlreichen Publikationen, u.a. gerade im Bereich der Bandwürmer, dass der DNA-Nachweis im Kot nicht zu unterschätzende Probleme hat (z.B. „Knacken“ der Wurm-Eier, um DNA freizusetzen). Im Vergleich zu den gängigen Kotuntersuchungen werden für DNA-Analysen jeweils nur sehr kleine Mengen (200 mg) untersucht, was die Sensitivität von DNA-Analysen ohne vorgängige Parasitenanreicherung schmälert.
  • Der Ansatz des Testes, ein breites Spektrum von Parasiten gleichzeitig zu testen, ist sicherlich zukunftsträchtig. Der Test „Wurm Check“ wurde gemäss Auskunft der Firma nach ISO 16140 (Microbiology of food and animal feeding stuffs) validiert. Die Spezifikationen des Testes (betr. Spezifität und Sensitivität) mit klinischen und diagnostischen Proben sind nicht evaluiert. Dies soll, wiederum gemäss Auskunft der Firma, im Ausland im Gange sein. Unter diesen Gegebenheiten können wir den Test nicht empfehlen.
  • Preis und Spektrum der analysierten Parasiten (es handelt sich um eine Liste, die nicht nur Helminthen, sondern auch Protozoen wie Giardia und Cystoisospora aufführt) sind auf der erwähnten Homepage ersichtlich, zusammen mit weiteren Laboranalysen, die die Firma anbietet, im Bereich Agronomie, Lebensmittel, Wasser, Kosmetik, Pharma, Umwelt, Hygiene u.a., sowie Rechtsberatung, Training, Business Development. Im Team der 6 aufgeführten MitarbeiterInnen finden sich keine TierärztInnen.
  • Bezüglich den auf der Homepage aufgeführten Aussagen zum Immunsystem von Hunden („Ein gesundes Immunsystem hat genügend Abwehrmechanismen gegen die verschiedensten Parasiten und Mikroorganismen, sowohl beim Menschen wie beim Tier. Der beste Schutz vor Parasiten ist zweifelsohne ein gesundes und intaktes Darmmilieu. Wäre dem nicht so, wären alle wild lebenden Tiere längst ausgestorben.“) denken wir, dass sich jeder Tierarzt und jede Tierärztin eigene Gedanken macht.
  • Hingegen möchten wir darauf hinweisen, dass jedes einzelne Wurmmittel einem sehr rigorosen Prüfungsverfahren unterstellt ist, das alle auch nur minimen Nebenwirkungen erfasst, bevor es überhaupt in den Handel kommt. Deshalb erscheinen uns die Aussagen bezüglich Schwächung des Immunsystems, Schädigung der Darmflora und Chemiekeule unangebracht.

Im Namen von

Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin
www.kleintiermedizin.ch

Dr. méd. vét. Jean C. Pfister
Präsident

und ESCCAP Schweiz
www.esccap.ch

PD Dr. med. vet. Manuela Schnyder
Dipl. EVPC, FVH, Präsidentin

 

Lausanne/Zürich, 26.9.13

Zecken überwintern in Form von Eiern, Larven und Nymphen in oberen Erdschichten oder unter dichtem Laub. In ihre *Winterruhe* begeben sich diese Zeckenstadien, wenn die Aussentemperatur auf unter 6-8ºC sinkt. Entscheidend ist dann, wie lange es kalt, also unter 6-8ºC, bleibt. Denn sobald die Temperaturen im Frühjahr über 6-8ºC steigen, werden die Zecken wieder aktiv. Ab diesem Zeitpunkt müssen Hunde und Katzen vor Zecken und von Zecken übertragenen Krankheiten geschützt werden.

Hartnäckige oder immer wiederkehrende Durchfälle bei Hunden und Katzen können von bestimmten einzelligen Parasiten, den Giardien verursacht werden.
Durchschnittlich jeder 6. Hund und jede 8. Katze in Deutschland ist von Giardien befallen. Betroffene Hunde und Katzen scheiden die Parasiten mit dem Kot aus, so dass Giardien über die Umwelt, verunreinigtes Wasser oder den Kontakt mit dem Kot von Artgenossen übertragen werden können. Zur Behandlung gegen die Parasiten gibt ESCCAP folgende Tipps:
1. Wichtig ist, dass betroffene Tiere mit geeigneten Medikamenten in der richtigen Dosierung ausreichend lang behandelt werden. Besprechen Sie dies mit Ihrer Tierarztpraxis.
2. Zusätzlich sollten gründliche Reinigungs- und Desinfektionsmassnahmen rund um das Tier und im Haushalt vorgenommen werden. Bewährt hat sich dabei der Einsatz von Dampfreinigern. Alternativ kann die Reinigung mit heissem Seifenwasser (>60° C) erfolgen. Wichtig ist in beiden Fällen, dass die behandelten Flächen gründlich abtrocknen, weil die Giardien in Wasser überleben!
3. Langhaarige Tiere sollten nach der Behandlung gründlich shampooniert werden, um einer erneuten Infektion vorzubeugen.
4. Da die Rückfallquote hoch ist, sollte die Behandlung nach 2-3 Wochen wiederholt werden.